Last Statements from the Death Row (Manfred Unterweger / Undi +i; www.art-unterweger.de):

In den USA haben die zum Tode verurteilten Delinquenten das Recht, kurz vor ihrer Hinrichtung ein letztes Statement abzugeben. Diese Statements werden veröffentlicht (unter anderem auf der Website des Departments of Justice, Texas) und dokumentieren auf eindrucksvolle und erschütternde Weise, dass bei den meisten der zum Tode verurteilten Häftlinge ihre Taten während ihrer langjährigen Inhaftierung in der Todezelle ein Umdenkprozess stattfindet. Die meisten der Todeskandidaten setzen sich während dieser langen Wartezeit bis zum Vollzug ihrer Hinrichtung, die teilweise bis zu 20 Jahren dauern kann, bewusst mit ihren Taten auseinander und bereuen sie aufrichtig. Viele beziehen ihre Kraft in der Hinwendung zum Glauben und werden während ihrer Inhaftierung im Todestrakt streng gläubig. Andere wiederum beteuern bis zuletzt ihre Unschuld. Auf den Folien sind die letzten Worten der zum Tode Verurteilten, Namen, Häftlingsnummer und Tag der Hinrichtung festgehalten. Durch eine m Jahre 2004 veröffentlichten Statistik wurde erstmals  nachgewiesen dass jeder 10te in den USA Hingerichtete unschuldig war. Dies haben später neue Untersuchungsmethoden (wie z.B. DNA-Analysen, spätere Zeugenaussagen etc.) ergeben. 


Im US-Bundesstaat Texas soll bald die 500. Hinrichtung seit der Wiederaufnahme von Hinrichtungen im Jahr 1982 vollzogen werden. Seit der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten im Jahr 1976 neue Gesetze zur Todesstrafe verabschiedet hat, wurden über ein Drittel aller Hinrichtungen in den USA in Texas durchgeführt.
Die Bundesstaaten auf Platz zwei bis sieben dieser Rangliste – Virginia, Oklahoma, Florida, Missouri, Alabama, Georgia und Ohio – haben zusammen mehr als 500 Todeskandidaten hingerichtet.
Seit 2007 haben fünf Staaten – New Jersey, New Mexico, Illinois, Connecticut und Maryland – gesetzliche Regelungen zur Abschaffung der Todesstrafe getroffen. In Texas hingegen gehen die Hinrichtungen unvermindert weiter. Mehr als 250 Hinrichtungen haben seit Amtsantritt des derzeitigen Gouverneurs Rick Perry im Dezember 2000 bereits stattgefunden. Die Zahl der Hinrichtungen während der fünfjährigen Amtszeit seines Vorgängers George W. Bush beläuft sich auf 152.
In den vergangenen drei Jahrzehnten hat Texas mit seinen Hinrichtungen regelmässig gegen internationale Schutzmassnahmen verstossen. Beispielsweise wurden Personen hingerichtet, deren Schuld nicht einwandfrei bewiesen war, sowie geistig schwerbehinderte Menschen, Angeklagte, denen ein angemessener Rechtsbeistand verwehrt wurde, und Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft, denen ihre konsularischen Rechte vorenthalten wurden. Bevor der Oberste Gerichtshof 2002 die Hinrichtung von StraftäterInnen mit «geistiger Behinderung» und 2005 das Hinrichten von Personen, die zum Tatzeitpunkt unter 18 Jahre alt waren, verbot, verzeichnete Texas mehr dieser Hinrichtungen als jeder andere Bundesstaat.
Studien zeigen durchgehend, dass die Hautfarbe, insbesondere die des Opfers, in den USA bei der Verhängung der Todesstrafe eine entscheidende Rolle spielt. In 70 Prozent der Fälle, in denen der Täter in Texas wegen Mordes verurteilt und hingerichtet wurde, waren Weisse unter den Opfern, in 13 Prozent der Fälle gab es auch schwarze Opfer. Drei Weisse erhielten die Todesstrafe für die Ermordung ausschliesslich schwarzer Opfer, während umgekehrt 100 Schwarze für Straftaten hingerichtet wurden, bei denen die Opfer ausschliesslich weiss waren.



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